Mit wertvollen Tipps zum Fahrradkauf für Kinder unterstützt der TÜV Rheinland interessierte Eltern. Beim Kinderfahrrad seien vor allem die richtige Größe und eine kindgerechte Ausstattung entscheidend. Viele Verkäufer würden versuchen, Kunden mit der Fahrradmarke oder der Bekanntheit der Bauteile zu überzeugen.
Der Kauf eines Kinderfahrrades will wohlüberlegt sein. Sicherheit geht vor – besonders im Straßenverkehr, weiß Rainer Grünbaum von TÜV Rheinland. Funktionalität und das Beachten vernünftig dimensionierter Komponenten ist wichtiger als Name oder Aussehen. Als Sachverständiger prüft er Zweiräder und vergibt das GS-Zeichen für geprüfte Sicherheit.
Wichtig beim Kauf eines Kinderfahrrades ist die richtige Größe. „Manche Eltern kaufen ein größeres Fahrrad, damit ihr Kind es länger benutzen kann – doch ein zu großes Fahrrad bietet oft nicht die nötige Sicherheit“, weiß Rainer Grünbaum vom TÜV Rheinland. Entscheidend sei, dass Kind und Fahrrad ergonomisch zueinander passen. Der Sattel sollte so eingestellt sein, dass der Fuß, mindestens jedoch der Fußballen, den Boden berührt.
Auch die Felgenbremsen sollten für Kinderhände konzipiert sein. Die Bremshebel sollten nah am Lenker und leichtgängig sein, gleichzeitig aber keine übermäßige Bremswirkung ermöglichen. Sonst besteht bei ruckartigem Bremsen des Vorderrades die Gefahr, dass sich der kleine Fahrradfahrer überschlägt. Kinderräder sollten daeshalb auch über eine Rücktrittbremse verfügen, denn damit können die Kleinen leichter umgehen als mit handgesteuerten Bremsen.
Eine Gangschaltung ist bei kleinen Kinderfahrrädern bzw. Spielfahrrädern bis 16 Zoll nicht notwendig. „Mehrere Gänge lohnen sich in der Regel erst ab einer Radgröße von 18 Zoll. Aber auch dann genügt eine 3- oder 5-Gang-Schaltung“, erläutert Rainer Grünbaum. Denn: Je mehr Gänge, desto komplizierter wird die Bedienung für das Kind, und umso größer die Gefahr, dass etwas kaputt geht. In diesem Zusammenhang sei auch erwähnt, dass für Kinder eine Nabenschaltung im Alltagsgebrauch sehr viel empfehlenswerter ist als eine filigrane Kettenschaltung, die mehr Pflege benötigt.
Unverzichtbar ist eine umfassende und ausreichende Beleuchtung am Kinderfahrrad. Dazu zählen Scheinwerfer und Rücklicht sowie Reflektoren: vorne, hinten, in den Speichen und an den Pedalen. „Von einer Federung ist dagegen abzuraten“, sagt TÜV Rheinland LGA-Experte Grünbaum. „Denn dadurch erhöht sich erstens das Gewicht und zweitens geht durch die Feder Antriebskraft verloren, die eigentlich auf die Straße gehört.“
Mit freundlicher Genehmigung der TÜV Rheinland Group:
Original-Pressemitteilung des TÜV Rheinland vom 06.05.2008